Odenwald: Naturparadies im Herzen Deutschlands

Stell dir vor, du stehst auf einer weiten Hochebene, umgeben von sanften Hügeln und tiefen Wäldern, mit dem Klang von Vogelgesang und dem Geruch Blumen in der Luft. Der Odenwald ist eine weite Hochebene aus Hügeln, Wäldern und Wiesen. Man ist dem Himmel sehr nah. Pflanzen bringen die Region leuchten und Vögel liefern die musikalische Begleitung.

Man merkt oft nicht, was einem fehlt, bis man es erlebt und denkt: Richtig, so kann es sich anfühlen. Im Odenwald begegnet man Tieren. Vielen Tieren. Man kommt an Pferdekoppeln vorbei. Immer hört man Vögel, Schwalben huschen durch die Luft, Krähen und Stare sammeln sich in Schwärmen, Störche unternehmen Ausflüge und überall kreisen Rotmilane in der Thermik zwischen den Hügeln wie Geier gemeinsam um einen Punkt. Abends sieht man Rehe. Aber es gibt noch mehr zu erleben: An den Rändern von Wegen stehen Holunder, Mirabellen-, Kirsch- und Apfelbäume. Fingerhüte und andere bunte Blumen spicken die wilden Wiesen, Wegränder und Lichtungen. Manchmal halte ich einfach nur an, um einem lärmenden Schwarm Bienen oder Hummeln zuzuhören, die sich an saftigen Blumen oder in Bäumen sättigen.

Im Odenwald gibt es überall kleine Details am Wegesrand zu entdecken: Blumen, Obst, Steine.

Es ist genau dieser Mix aus Ferne und kleinen Details, der alles so besonders machen. Die Abwechslung der Landschaft, von Wiesen und Wäldern, steinigen Felsen oder kleinen Ortschaften macht das Wandern im Odenwald abwechslungsreich. Außergewöhnlich ist der Weitblick vielerorts, wo man kein einziges Haus sieht. Nur Natur.

Geografisch sitzt der Odenwald zwischen Darmstadt im Norden und Heidelberg im Süden, mitten im Herzen von Deutschland. An der Westseite liegt die Bergstraße, also die Tiefebene der Rheinregion. An den angrenzenden Städten wie Bensheim rankt Wein die sonnigen Hügel hoch. Hier kann man direkt aus der Bahn steigen und loswandern. Es gibt unzählige Wege, Ausflugsziele wie das Fürstenlager oder das Schloss Auerbach und viele Lokale an den Wegen. Der Blick von den Weinstöcken in die Weite des Rheintals ist poetisch. Vor langer Zeit verliefen hier der Limes – die Außengrenzen des Römischen Reiches. Viele Türme im Odenwald wurden errichtet, um mit Feuern vor römischen Heeren zu warnen. An den felsigen Hügeln wurde Stein abgebaut und verarbeitet. Beim Wandern kann man sich in diese Zeit versetzen. Steine werden noch immer verarbeitet, aber nur noch selten hier abgebaut. In den Wäldern begegnet man ab und zu den Überresten alter Steinbrüche.

Blick von den Weinbergen auf die Stadtkirche Sankt Georg in Bensheim.

Der Odenwald ist einer der schönsten (oft übersehene) Erholungsregionen in Deutschland. Trotzdem kann man hier vielerorts alleine die Stille und Ruhe genießen. Nur selten begegnen einem Wanderer, ab und zu Radfahrer. Das liegt auch daran, dass die Bewegung im Odenwald ohne Auto schwierig ist und es, abgesehen von den städtischen Randgebieten, Gaststätten und Unterkunft in der Fläche rar verteilt sind. Wer den Odenwald besuchen will, sollte sich also vorab informieren über Unterkünfte und Routen. Zum Beispiel gibt es den 128 Kilometer weiten Neckarsteig oder 130 Kilometer langen Niebelungensteig. Weitere Ideen findet man auf den Seiten der Touristikgemeinschaft Odenwald und Odenwald Tourismus

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Ich liebe den Duft von warmen Wäldern, die Ränder der Ozeane und digitalen Kulturen. Hier teile ich meine Gedanken und experimentiere mit Ideen. Begleite mich auf meinem Spaziergang – von Banalem bis Tiefgründigem.